Kräuterspirale selber bauen

Seit einigen Jahren ist die Kräuterspirale zum Gartenbesitzer „Must-have“ geworden. Was auch kein Wunder ist, denn neben dem praktischen Aspekt – immer frische Kräuter im Haus – sieht so ein Teil auch noch schick aus. Zudem werden Bienen, Hummel, Schmetterlinge sowie sonstiges bestäubendes Fliegegetier angezogen, was wiederum vorteilhaft für die restlichen Pflanzen im Garten ist.

Wer sich mit dem Thema beschäftigt, findet die wildesten Konstruktionen in allen Größen. Egal ob 1,5 Meter große Spirale mit integriertem Teich, im Bauhausstil oder miniklein für Terrasse und Balkon, selbst gemacht oder als Bausatz: Es gibt für alles eine Lösung, Anleitung oder eine Kaufoption. Ich habe mich von einer Freundin inspirieren lassen und meine Spirale aus Resten gebaut, die ich in Haus und Garten gefunden habe. Außerdem habe ich es riskiert und das ganze ohne Mörtel im Prinzip einer Trockenmauer geschichtet. Eine Herangehensweise die Vorteile und Nachteile bietet.

Meine Kräuterspirale steht dort, wo früher eine Sandkiste war. Diese lag verwaist am Rande unserer Terrasse und als Beet konnte man das Loch nicht richtig nutzen. Also machte ich Nägel mit Köpfen und buddelte den Sand heraus.

Vorteile und Nachteile des Trockenbaus

Innerhalb eines Jahres haben sich meine Kräuter gut gesetzt und sind ordentlich gewachsen. Die Wurzeln der Pflanzen befestigen die Steine, sodass diese auch nach den herbstlichen Regengüssen noch festsitzen. Doch hat der Trockenbau auch Nachteile. So ist mir leider im Winter der Salbei eingegangen und ich musste ihn austauschen. Mit dem Herausziehen der Wurzeln purzelten dann auch ein paar Steine und ich musste nachjustieren. Auch mein Kater hat die Kräuterschnecke für sich entdeckt. Ist ja auch voll spannend, was da so an Krabbeltieren in den Ritzen wohnt. Da kann man mal hinterher angeln. Also auch hier: Steine richten und Erde anklatschen.

Generell müsst ihr einmal im Jahr wieder etwas Erde nachlegen, da diese durch die Witterung rausgewaschen wird. Dabei könnt ihr dann auch gleich die Fugen wieder etwas abdichten. Ansonsten könnt ihr natürlich auch ein paar Steinpflanzen oder anspruchslose Blüher wie die Campanula (Glockenblume) in die Spalten pflanzen. Deren Wurzeln befestigen zusätzlich.

Und hier jetzt noch ein paar Infos zu den Zonen und der benötigten Bodenqualität:

Zone 1 – Die Wasserzone: Wer Platz hat, kann einen Teich anlegen, in den die Kräuterspirale ausläuft.

Zone 2 – Die Feuchtzone: nahrhafter, feuchter, humusreicher Boden. Hier wird die Muttererde halb/halb mit Kompost gemischt.

Zone 3 – Die Normalzone: eher trocken, halbschattig mit durchlässigem Boden. Der Mutterboden wird hier mit wenig Sand und größeren einem Anteil Kompost vermischt.

Zone 4 (Spitze der Kräuterschnecke) – Die Mittelmeerzone: Hier ist es trocken und sonnig. Der Boden ist eher karg. Hierfür die Erde mit Sand und Kalk mischen. Die Drainage in diesem Bereich ist sehr, sehr wichtig!

Material

  • Mehrer Stöcker und ein paar Meter Faden zum Abstecken
  • Ein paar Kilo Kies mittelgroß
  • Mutterboden, Sand, Kalk und Kompost
  • Feldsteine (oder Ziegelsteine, Schiefer, Klinker …. Was immer ihr möchtet).
  • Ytong für die Basis

Anleitung

  1. Als Erstes muss das Fundament vorbereitet werden. Hierfür das Loch mit einer etwa 10 cm dicken Schicht aus grobem Schotter oder Bausplitt auffüllen. Dies dient als Drainage, damit sich die Feuchtigkeit nicht staut. Darauf dann Erde geben und die Fläche plan machen.
  2. Dann steckt man den Verlauf der Schnecke ab. Wer Platz für das klassische Rund hat, kann sich mit einem Stock und Faden einen Zirkel bauen und den Verlauf in den Sand zeichnen. Meine Schnecke wurde aufgrund der Gegebenheiten rechteckig und eher schmal. Passt auf, dass ihr in den Biegungen nicht zu eng werdet, da es sonst Schwierigkeiten gibt mit dem Einpflanzen.
  3. Ist die Grundform fertig, baut man diese mit dem Ytong nach. Die erste Schicht fast ganz einbuddeln, das sorgt für festen Stand. Dann kommt eine zweite Reihe darauf, die allerdings erst nach der ersten oder zweiten Biegung beginnen sollte, je nachdem wie groß eure Spirale ist. Eine dritte Schicht ist nur noch in der Mitte notwendig.Nun alles mit einer Schicht Kies oder groben Schotter auffüllen. In der Mitte der Spirale etwa 50 cm hoch und im Verlauf ausdrehend, nach außen hin immer weniger werdend. Der Boden sollte aber immer bedeckt sein, außer auf den letzten 30 cm vor Ende.
  4. Die Kräuterspirale mit den Feldsteinen (oder was immer ihr gewählt habt) Stück für Stück weiter aufbauen, zwischendurch immer etwas Erde zum Auffüllen dazugeben. Beim Befüllen darauf achten, dass die einzelnen Zonen unterschiedliche Bodenqualitäten benötigen (Beschreibung siehe weiter unten). Damit alles hält auch zwischen die Steine Erde geben. Ich habe mir hierfür einen Mix aus Erde, Lehm, Sand und Wasser zusammengematscht. Davon habe ich immer eine Handvoll wie Mörtel benutzt und nachher noch in alle Zwischenräume geschmiert. Eine Sauerei, die bei Sonnenschein echt Spaß macht 😉
  5. Wenn ihr alles fertig geschichtet und befestigt habt, geht es ans Einpflanzen der Kräuter, wählt diese der Zone entsprechend. So kommen in den Kern der Spirale zum Beispiel Thymian, Basilikum, Lavendel, etc. Dann folgen Rosmarin, Salbei, Rucola, Oregano, usw. In den feuchteren Regionen fühlen sich Schnittlauch, Petersilie und Kresse wohl. Natürlich könnt ihr auch Klassiker wie Minze und Melisse pflanzen aber VORISCHT: Diese vermehren sich rasend schnell, und wenn ihr sie ohne Wurzelbarriere pflanzt, habt ihr schnell eure Kräuterschnecke voll mit den beiden. Wenn also, dann Minze und Melisse nur in einem Topf einpflanzen, damit sich das Kraut nicht ausbreiten kann.

Schritt für Schritt

Kräuterspirale selber bauen aus Feldsteinen - Trockenbauprinzip
Kräuterspirale selber bauen aus Feldsteinen - Trockenbauprinzip

Tach, Moin und Hallo!

Ich bin Daniela: Schreiberling, Basteltante und leidenschaftlicher „Mal gucken was man da noch draus machen kann“-Mensch.
Hier könnt ihr mir dabei zuschauen, wie ich versuche aus wenig ne Menge zu machen.

6 Kommentare
  1. Jana sagte:

    Hallo Daniela,
    danke für deine Anleitung. Ich möchte mir im Frühjahr auch eine Kräuterspirale anlegen und finde deine Tipps sehr hilfreich. Ich habe allerdings noch nicht verstanden, warum du als erste Reihe Ytong-Steine verwendest. Warum ist das stabiler als einfach direkt die ausgewählten Steine zu verwenden?

    Danke für deine Antwort. Damit hilfst du mir sehr.

    Grüße
    Jana

    Antworten
    • Daniela sagte:

      Hallo Jana,

      ich freu mich, dass dir die Tipps weiterhelfen. Ich habe auch lange gesucht und recherchiert, bevor ich losgelegt habe. Das mit den Ytong-Steinen hat mehrere Gründe. 1. Ich hatte sie zur Hand. In anderen Anleitungen werden auch gerne Backsteine verwendet. Das wäre also eine Alternative. 2. Die Steine (egal ob Ytong oder Backstein) bilden eine stabile Basis. Das ist notwendig, da wir ja ohne Zement arbeiten. Bis die Pflanzen mit dem Bau verwachsen sind und die Wurzeln die Steine mit halten, ist das Ganze gegenüber Wasser (giessen, Regen) empfindlich. Das wirst du vor allem im oberen Bereich merken, wo man im ersten Jahr immer mal wieder Sand nachlegen muss. Die Spirale wird auch im Laufe der Zeit etwas flacher werden, da sie sich setzt. Das ist normal.

      Natürlich kannst du auch eine Basis aus den gewälten Steinen bauen, allerdings achte dann darauf, dass du sie breiter baust als deine eigentliche Spirale sein soll und ausreichend in die Tiefe. Die als Basis dienenden Steine setzten sich auch noch, müssen aber zusätzlich das gesamte Gewicht über sich tragen. Willst du also die gesamte Spirale ausschließlich aus Feldsteinen bauen, dann nimm am besten große für die Basis und grab sie mindestens zu 2/3 ein.

      Ich hoffe, das hilft dir weiter.
      Wenn du deine Spirale fertig hast, zeig doch gerne mal ein paar Bilder!

      Liebe Grüße

      Daniela

      Antworten
      • Jana sagte:

        Hallo,
        vielen, vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Das hat mir super weitergeholfen. Sobald ich soweit bin, zeige ich dir Bilder. Versprochen. Es muss halt nur noch etwas wärmer werden, dann fange ich an.

        Grüße
        Jana

        Antworten

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